40 Jahre Arbeitskreis zur Erforschung der NS-"Euthanasie" und Zwangssterilisation

"Das Bekenntnis zur Inklusion als Antwort auf die ausschließenden Mechanismen des NS."

12.06.2023 - Kategorie: Bericht

Der "Arbeitskreis zur Erforschung der NS-"Euthanasie" und Zwangssterilisation" hat nicht nur einen langen Namen; es gibt ihn auch schon geraume Zeit. Gegen Ende der 1970er-Jahre bildete ein Kreis um den Psychiater Klaus Dörner einen Nukleus für eine Gruppe, die sich seit 40 Jahren an stets wechselnden Orten trifft. Praktizierende der Psychologie, Pädagogik, Psychiatrie, der Geschichts- und anderer Wissenschaften tauschen sich seitdem zu einem der furchtbarsten Verbrechen aus, die in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft verübt wurden, aus. Der "Haufen", wie ihn der Hamburger Psychologe Michael Wunder nennt, hat dabei keine Vorsitzenden, Strukturen oder anderes, das üblicherweise für Konkurrenz, Neid und Missgunst sorgt. 

Die Tagung von 7. Juni bis 9. Juni 2023 in Berlin wurde erstmals vom Förderkreis Gedenkort T4 e.V. ausgerichtet; in Zusammenarbeit mit dem GeDenkOrt. Charité. Die Vorsitzende des Förderkeises, Irit Kulzk, moderierte mit Michael Wunder die Veranstaltung. Neben den Vorträgen zu verschiedenen Aspekten der Medizinverbrechen im Nationalsozialismus gab es erstmals eine Sektion in leichter Sprache und eine Aufführung eines Theaterstückes im Rahmen des Wettbewerbes "andersartig gedenken on stage." 

Wie weit der Arbeitskreis aus den kleinen Anfängen heraus gekommen ist, zeigt die lange Reihe von Gratulierenden: Die Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth; Jürgen Dusel, der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen und der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, Dr. Felix Klein; sowie Susanne Michl, Prodekanin für Studium und Lehre, Charité – Universitätsmedizin Berlin und Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas.  

Mehr über die Inhalte lässt sich auf Twitter unter #aknseuthanasie nachlesen. Die nächste Tagung wird im November 2023 in Hartheim in Österreich stattfinden.