Magdalene Blanke
Berufslose aus Zabrze (Śląskie)
geb.
in
Zabrze (Śląskie)
gest.
in
Starogard Gdański
Berufslose aus Zabrze (Śląskie)
geb.
in
Zabrze (Śląskie)
gest.
in
Starogard Gdański
Die berufslose Magdalene Blanke kam von der Psychiatrischen Klinik Danzig am 23. Oktober 1942 in die Heil- und Pflegeanstalt Konradstein. Sie litt an Epilepsie und offenbar hatte die Krankheit bereits Auswirkungen auf ihren psychischen Zustand, der eine stationäre Behandlung erforderlich erscheinen ließ.
Über ihre Herkunft und den bisherigen Krankheitsverlauf brachten die Ärzte von der Patientin Folgendes in Erfahrung: Magdalene Blanke wurde als eines von zwölf Kindern der Eheleute Alexander und Elisabeth Boyzk am 12. April 1915 in Hindenburg geboren. Dort hatte sie die Schule besucht, wobei ihr das Rechnen besonders schwergefallen sei. Bis zum 17. Lebensjahr lebte sie bei ihren Eltern und absolvierte dann ein Landjahr. Weiter gab die Patientin an, dass sie am 11. März 1935 geheiratet hatte. Die Ehe wurde jedoch geschieden. Magdalene Blanke hatte drei Kinder zur Welt gebracht, von denen eins aber 1940 verstorben war. Die Kinder lebten bei ihrem Mann. Weitere Auskünfte über ihre Familie machte sie nicht, sondern sie »erregte sich, als sie auf ihren Mann zu sprechen kommt«. Die epileptischen Anfälle seien während ihrer zweiten Schwangerschaft 1937 erstmals aufgetaucht. Offenbar lebte sie zu diesem Zeitpunkt mit ihrer Familie in Halle (Saale), denn sie berichtete über einen Aufenthalt in der dortigen Nervenklinik. Auch war die Patientin schon einmal in Behandlung in einer psychiatrischen Einrichtung gewesen, und zwar 1940 in der Landesheilanstalt Pfafferode.
Vor ihrer Einweisung nach Konradstein hatte sie im Haushalt ihres Vaters, einem Wachtmeister der Hafenpolizei, in Gotenhafen gelebt. In den ersten Wochen in Konradstein traten bei der Patientin epileptische Anfälle auf. Im Krankenblatt findet sich die Notiz, dass die Kranke Luminal erhielt. Im Umfeld der Anfälle verhielt sich Magdalene Blanke gereizt und geriet leicht mit anderen Patienten in Streit. Beschäftigt wurde sie mit Stopfarbeiten und anderen Stationsarbeiten, die sie gewissenhaft erledigte. Am 15. Februar 1944 diagnostizierten die Ärzte bei Magdalene Blanke Lungentuberkulose; sie wurde daraufhin nach Haus 24 verlegt. In den folgenden Monaten verschlechterte sich der gesundheitliche Zustand der Patientin. Sie fieberte und verlor an Gewicht.
Magdalene Blanke war oft erregt und schimpfte vorsich hin. Obwohl sie körperlich geschwächt war, kam es zuweilen zu körperlichen Auseinandersetzungen mit anderen Patienten. Am 30. November 1944 gegen 9:35 Uhr verstarb Magdalene Blanke.1
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