Kontakt und FAQ

Kontakt

Gerne stehen wir Ihnen bei Fragen und anderen Anliegen zur Verfügung. Sehen Sie bitte auch in den FAQs nach, ob Ihre Frage vielleicht schon beantwortet wurde.

FAQ

Wie viele Menschen wurden in der "Euthanasie" ermordet?

Die Forschung geht davon aus, dass ca. 70.000 Menschen in den sechs T4-Tötungsanstalten ermordet wurden. Nach dem vorgeblichen Stopp der Vergasungen im August 1941 wurden noch einmal an die 200.000 Menschen in Anstalten durch Medikamente und Hunger getötet. In diese Zahl sind auch annähernd die Opfer der Patientenmorde in den besetzten Gebieten Osteuropas eingerechnet. Dese Zahl ist aber sehr unsicher.

Gab es auch im deutsch besetzten Westeuropa "Euthanasie"-Aktionen?

Diese Frage war lange sehr umstritten und ist nicht abschließend geklärt. Im besetzten Frankreich gab es keine gezielten Tötungen. In den Niederlanden läuft aktuell ein Forschungsprojekt, um diese Frage zu untersuchen. Noch nicht untersucht wurde der südosteuropäische Raum.

Eine Verwandte starb 1943 in der Psychiatrie.

Kann ich davon ausgehen, dass sie ermordet wurde?

Nein. Nicht alle Patienten, die zwischen 1940 und 1945  starben, wurden gezielt ermordet. Im Einzelfall ist die Unterscheidung, was ein natürlicher Tod, ein Tod etwa durch allgemein herrschende Unterernährung und  ein Mordfall war, sehr schwierig und kann auch oft nicht abschließend geklärt werden. Im Eintrag zur Anstalt Hall finden Sie mehr Informationen.

Wo finde ich Unterlagen zu einem Opfer?

Es gibt keine zentrale Anlaufstelle, die Dokumente über "Euthanasie"-Verbrechen verwahrt. In der Regel ist eine Vielzahl von Schritten zu gehen:

  • Das Bundesarchiv in Berlin hat etwa 30.000 Akten zu Opfern der Aktion T4. Hier liegt eine Liste dieser Akten (So genannte "International Claims List") Sie wurde dem Bundesarchiv gestohlen. Zu etwa 40.000 Opfern der Gasmorde bis August 1941 gibt es keine direkte Überlieferung im Bundeasrchiv
  • Landes- und kirchliche Archive und Archive von Landeswohlfahrtsverbänden verwahren Akten zu Anstalten in ihrem Einzugsgebiet.
  • Gedenkstätten haben umfangreiche Datenbanken angelegt.

Oft dauert eine Recherche lange und ist nicht immer von Erfolg gekrönt. Gerne können Sie sich mit Ihrem Anliegen an uns wenden.

Wie viele Täter gab es?

Man geht davon aus, dass im Dritten Reich etwa 20.000 Personen dienstlich (auch) mit den NS-"Euthanasie"-Verbrechen befasst waren.  Diese Zahl umfasst auch Standesbeamte und Verwaltungsbeamte. Im engeren Sinne hatte die "Aktion T4" mehrere Hundert Mitarbeiter als Ärzte, Pfleger, Fahrer, Sekretäre und in anderen Funktionen engagiert.

Warum gibt es nicht von allen Opfern Fotos?

Die meisten Fotos von Opfern stammen aus den überlieferten Krankenakten. Diese sind oft nicht erhalten, und bei weitem nicht alle Akten enthalten Fotos. Es ist auch zu bedenken, dass gerade für die unteren Schichten der Bevölkerung Fotoapparate oft nicht erschwinglich waren und viele Fotografien durch Kriegs-einwirkungen verloren gingen.

Hier versuchen wir die am häufigst gestellten Fragen zu beantworten. Wenn Sie denken, dass eine Fragestellung für Viele von Interesse ist, verwenden Sie bitte das Kontaktformular. Wir werden Ihre Frage nach einer Prüfung dann hier einstellen.

Gibt es Datenbanken zu Opfern?

Die Gedenkstätten haben umfangreiche, laufend aktualisierte Datenbank zu den ihnen bekannten Ofern. Diese sind aber nicht online verfügbar. Zwei Beispiele für Initiativen, die ihre Forschungsergebnsse auch im Netz publiziert haben, sind:

Datenbank der Hamburger Opfer

Opfer aus der Anstalt Berlin-Buch