Gedenken am 1. September 2023
Einladung zum Gedenken an die Opfer der "Euthanasie"-Morde
Der Förderkreis Gedenkort-T4 e.V. lädt am 1. September 2023 von 11.30 bis 12.40 zur Gedenkveranstaltung an der Berliner Tiergartenstraße 4 ein. In leichter Sprache und in Gebärdensprache übersetzt sprechen Irit Kulzk als Vorsitzende des Föderkreises, Uwe Neumärker für die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen.
Die Schauspielerin Tine Rahel Völker wird aus ihrem Theaterstück "Frauen der Unterwelt" lesen. Die "sieben hysterischen Akte", so der Untertitel des Stückes der Dramatikerin, das von Martin Thonas Pesl einen "ermächtigende[n] Moment attestiert bekam, wurden zuerst 2019 in Berlin im Ballhaus Ost und zuletzt im Staatstheater Augsburg aufgeführt. Sie verhandeln Geschichten von sieben Frauen, die in der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein ermordet wurden.
Auf den 1. September 1939 wurde ein Schreiben Adolf Hitlers datiert. Es lautete:
Reichsleiter Bouhler und Dr. med. Brandt sind unter Verantwortung beauftragt, die Befugnisse namentlich zu bestimmender Ärzte so zu erweitern, daß nach menschlichem Ermessen unheilbar Kranken bei kritischster Beurteilung ihres Krankheitszustandes der Gnadentod gewährt werden kann.
Dies war eine Grundlage für den darauf hin einsetzenden Massenmord, der bis August 1941 etwa 70.000 Todesopfer unter Menschen mit Behinderungen und psychischen Krankheiten, oft Insassen von Anstalten, forderte. Weitere Hunderttausende wurden später durch Hunger und Medikamente, und in den besetzten Gebieten in Osteuropa durch Erschiessungen und Vergasungen ermordet.
Unten finden Sie den Flyer für die Veranstaltung in leichter Sprache.