Wittenauer Heilstätten

Heil- und Pflegeanstalt in Berlin

Adresse:

Oranienburger Straße 285
13437 Berlin
Deutschland

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Phone: +49 157 31701669
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Öffnungszeiten:
Mo-Fr 10.00-13.00 Uhr
So 13.00-17.00 Uhr (letzter Einlass 16.30 Uhr)

Über diesen Ort

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde die psychisch Kranken in Berlin in einem Armenhaus, dem Friedrich-Hospital an der Waisenbrücke, untergebracht. Ab 1823 wurden "gefährliche unheilbare" Patienten in der Charite versorgt, während die anderen in das städtische Arbeitshaus mussten. 1863 wurden die psychisch Kranken dann nach Geschlechtern getrennt in verschiedenen Anstalten untergebracht. Im März 1869 beschloss die Stadtverordnetenversammlung, das nördlich der Stadt gelegen Gut Dalldorf zu kaufen und es zur Versorgung der "Irren" umzuwidmen. Der Bau wurde allerdings erst 1877 begonnen und 1880 kamen die ersten Patienten an, die in an einer Mittelachse angeordneten Gebäuden untergebracht wurden. Die Geschlechter wurden entlang dieser Achse getrennt, was für die damalige Zeit typisch war.

Auch in der Wittenauer setzten sich allmählich fortschrittlichere Behandlungsmethoden durch, wenn auch kaum Medikamente zur Verfügung standen. Im Ersten Weltkrieg starben, wie in nahezu allen Anstalten in Deutschland, wesentlich mehr Patienten als sonst -es kam zu massivem Hungersterben.

Die jährliche Sterberate sank von 1923 bis 1938 um etwa die Hälfte, während die Aufnahmezahlen um 20% zurück gingen.

Von 1939 bis 1945 haben etwa 15.000 Patienten die Wittenauer Heilstätten durchlaufen, ein Drittel wurde in Tötungs- und Zwischenanstalten verlegt, mehr als 3.000 starben dort. Von denen, die in Wittenau blieben, also nicht verlegt wurden, starben von Januar 1939 bis zum 8. Mai 1945 4.607 Patienten. Die Sterberate unter den jüdischen Patienten war besonders hoch. Ebenso starben überdurchschnittlich viele ausländische Zwangsarbeiter.

Der Beweis, dass in den Wittenauer Heilstätten Patienten ermordet wurden, mag nicht gerichtsfest gelingen, er liegt aber angesichts der hohen Todesraten und der bewusst fehlenden Einträge in die Patientenakten nahe.

Gedenken

Bild
Historischer Ort: Wittenau, totgeschwiegen
Die Ausstellung totgeschwiegen in den ehemaligen Wittenauer Heilstätten.

Noch in der Festschrift zum 100-jährigen Bestehen der Anstalt wurde die NS-Zeit weitgehend totgeschwiegen. Daraufhin führte eine Arbeitsgruppe umfangreiche Recherchen durch. Es entstand nter wissenschaftlicher Beratung Götz Alys die Ausstellung "totgeschwiegen, 1933 – 1945. Zur Geschichte der Wittenauer Heilstätten". Sie wurde im August 1988 erstmals gezeigt und 2008 grundlegend neu gestaltet.

Standort

Heil- und Pflegeanstalt

Oranienburger Straße 285
13437 Berlin
Deutschland

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