Am 12. Februar 1943 wurde Trude offenbar nach einem Nervenzusammenbruch im Stadt-Krankenhaus Schneidemühl aufgenommen, wo man ihr am 15. Februar 1943 Geisteskrankheit attestierte. Noch am selben Tag wurde die Verlegung in die Landesheil- und Pflegeanstalt Meseritz-Obrawalde beantragt.
In dem dafür ausgestellten ärztlichen Attest sind keinerlei körperliche Krankheiten vermerkt. Allerdings findet sich der Hinweis auf einen Sanatoriums-Aufenthalt im Vorjahr aufgrund von Unruhezuständen. Der seelische Zustand wird unter anderem als unruhig und ängstlich beschrieben. In einem anderen Dokument ist von Depressionen im Klimakterium die Rede.
Am 16. Februar erfolgte die Aufnahme in Meseritz-Obrawalde. Ihr jüngerer Bruder Heinz, der kurze Zeit vorher als ihr Pfleger eingesetzt wurde, füllte die Anmeldeunterlagen aus. Der Direktor der Lehrerinnenbildungsanstalt Schneidemühl, Prof. Dr. Bergmann, versuchte sich für Trude zu verwenden und schrieb an den Chefarzt in Obrawalde. Bei der Kollegin, Professor Dipl. Ing. Gertrud Ferchland, handle es sich um einen „seit längeren leidenden, aber sehr sehr wertvollen Menschen“. Der Chefarzt möge Trude doch bitte „besonderes ärztliches Interesse zuwenden“ und ihm „bei Gelegenheit eine Mitteilung über das Ergehen von Frau Ferchland zukommen“ lassen. In einer handschriftlichen Antwort vom 20. Februar mit dem Vermerk „Eilt“ heißt es, im Zustand der Patientin sei „noch keine Besserung“ eingetreten. Am 21. Februar 1943, 5 Tage nach der Verlegung nach Obrawalde stirbt Trude, als Todesursache wird „Erschöpfung“ angegeben.
abgefasst von Johanna Herzing, 25.02.2017